Rezepte

Weinkuchen

Zutaten:
8 Eier
250 gr. Honig
125 gr. geriebenen Zwieback
60 gr. gem. Nüsse
1/2 Tl. Zimt oder 1-2 Päckchen Safran
1/4 l Rotwein oder Würzwein oder Weißwein

Den Zwieback zu reiben geht ganz gut in einem Gefrierbeutel. Einfach mit einem Nudelholz darüberrollen – noch besser allerdings mit der Küchenmaschine. Mittelalterlich kann man den Zwieback auch ganz gut in einer Schale mit einem Mörser zerkleinern.
Eier und Honig schaumig rühren und alle Zutaten außer Wein zufügen.
Die Masse in eine Kastenform füllen. Bei 180 Grad 45 Min. backen.
Wein erhitzen und den heißen Kuchen damit übergießen.

Haferbrei mit Apfelmus und Honig

Zutaten:
1 Paket Haferflocken
2,5 bis 3 Liter Milch
ein Teelöffel Salz
2 Gläser Apfelmus
etwa ein halbes Glas Honig

Die Haferflocken mit der Milch und dem Salz aufsetzen, immer mal wieder rühren. Merkt man, dass sich unten im Topf ein Belag bildet, ständig umrühren. Apfelmus und Honig in Schüsseln füllen. Der Haferbrei ist fertig, wenn er eine gefällige Konstistenz erreicht hat. Je mehr er pappt, desto besser kleidet er einen angeschlagenen Magen aus. Dazu nimmt jeder nach Geschmack Honig und Apfelmus.
Natürlich sind auch hier Variationen möglich. Beliebige Getreideflocken und Apfel-, Birnen- oder Pflaumenkompott können verwendet werden. Wobei sich säuerliche Äpfel am besten eignen.

Huhn mit Backpflaumen und Datteln

Dieses Kochrezept stammt ursprünglich aus dem „Liber de Coquina“.
Der „Liber de Coquina“ ist eines der ältesten mittelalterlichen Kochbücher und damit ein Schlüsselwerk zur Erschließung der Esskultur des Mittelalters. Es ist in zwei Codices von Anfang des 14. Jahrhunderts erhalten. Beide werden heute in der Bibliothèque nationale de France in Paris aufbewahrt. (Quelle Wikipedia)
Wahrscheinlich ist aber, dass dieses Rezept bereits viel älter ist.
Dies ist meine leicht abgewandelte Version vom „Süßen Huhn“.

Wir kochen dieses Rezept sehr gerne auf mittelalterlichen Märkten, denn man benötigt nur einen Kochtopf, eine Schüssel für die Brühe und evtl. eine Grappe (Tontopf zum Garen der Knödel oder Hirse), wenn man dazu kein Brot essen möchte. Mehr als zwei Kochtöpfe können aus Platzgründen meist nicht über der Feuerstelle hängen. Im Originalrezept ist 1 Teelöffel Würzzucker enthalten, der früher in jeder guten Burgküche vorhanden gewesen sein soll. Er besteht aus braunem Zucker und gemahlenen Gewürzen, die je nach Geschmack und Jahreszeit unterschiedlich sein konnten. Besonders bei mittelalterlichen Rezepten ist auch, dass das Huhn meistens im Ganzen mit Haut und Knochen (allerdings ohne Innereien) so lange gekocht wurde, bis die Knochen weich und essbar waren. Da wir aber nicht so gerne auf Knochen beißen, wird das Huhn heutzutage natürlich abgepult.

Zutaten für 4 Personen:

1 Huhn von guter Qualität
125 g Dörrfleisch oder Speck
1 – 2 Zwiebeln
100 g Trockenpflaumen ohne Kern
100 g Datteln ohne Kern
50 g Rosinen
200 ml trockener Rotwein
½ TL brauner Zucker
Pfeffer
Salz
(je nach Geschmack kann auch Muskatnuss, Zimt, Ingwer, Nelke, langer Pfeffer oder Muskatblüte hinzugetan werden)

Zubereitung:

Die Rosinen sollten mindestens 2 Std. vorher in Wein (Wasser geht auch) eingelegt werden. Das Huhn kochen und das Fleisch von Haut, Knochen und Knorpel befreien. Die Brühe in einer Schüssel beiseite stellen, das Hühnerfleisch zurück in den großen Topf. Den Speck klein schneiden und in einer Pfanne auslassen, die gehackten Zwiebeln dazugeben und anbraten (evtl. noch etwas Fett zugeben). Wenn die Zwiebeln goldbraun sind, in den Topf mit dem Huhn geben. Mit Zucker, gestoßenem Pfeffer und etwas Salz würzen. Backpflaumen und Datteln vierteln und mit den Rosinen und dem Wein in den großen Topf geben. Auf kleiner Flamme warm werden lassen und so lange köcheln, bis auch die Datteln schön weich geworden sind. Es sollte immer genug Brühe im Topf sein, da das Huhn schnell anbrennt. Wir geben gerne noch etwas Arrabiata-Gewürz hinzu, was den Brei etwas schärfer macht (dies ist absolut nicht mittelalterlich). Es kann aber je nach Geschmack mit jedem anderen Gewürz abgeschmeckt werden. Damit das Gericht auf dem Teller etwas schöner aussieht, streut man noch gestiftelte Mandeln drauf. Dazu gibt es meistens Brot, Hirse, Graupen oder Grütze, die man auch in der Hühnerbrühe kochen kann. Ganz selten mal Serviettenknödel, da es auch recht aufwendig ist. Aus der restlichen Hühnerbrühe mache ich meistens noch eine Suppe, die je nach Laune mit Graupen, Hirse oder Grütze aufgekocht und am nächsten Morgen zum Frühstück gegessen wird.

Moppelkotze (eine süße Abwandlung des Habermus)

Zutaten:
1 Apfel (pro Person)
Wasser
Sonnenblumenkerne
Weizen- oder Dinkelmehl (möglichst frisch gemahlen)
Honig oder Zucker
Zimt (je nach Geschmack)

Den Apfel schälen, das Kerngehäuse rausschneiden und den Apfel in kleine Würfelchen schneiden. Im Kochtopf/Grappe leicht mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Die Kochdauer richtet sich danach, ob man Apfelstückchen oder Apfelmus im Brei haben möchte. Sonnenblumenkerne (gehackte Mandeln gehen auch) dazugeben. Den Kochtopf (die Grappe kann auf der Glut bleiben) vom Feuer nehmen und das Mehl einrühren (wer gut rührt hat keine Klumpen zu befürchten). Noch einmal kurz aufkochen bzw. quellen lassen. Honig oder Zucker dazugeben. Je nach Geschmack kann man den Brei mit Zimt oder Früchten servieren.
Guten Hunger!

Ein neidischer Mensch hat einmal behauptet, dass mein Frühstück wie „Moppelkotze“ aussehen würde. Was das genau sein sollte, konnte er mir nicht beantworten, aber der Name ist geblieben.

So bekam mein Apfelbrei einen neuen Namen!

Ketzapiren (Früchtebrot)

Zutaten:
400 g Mischobst *
3 Eier
1 Pr. Salz
125 g Honig
150 g Roggenmehl
100 g gemahlene Haselnüsse
1 TL Zimt
1 Prise Ingwer
einen Schuss Wasser

( *Mischobst sind Birnen, Pflaumen, Äpfel, getrocknet oder teilweise frisch (dann etwas mehr), handelsübliches Mischobst enthält auch Aprikosen und Pfirsiche, ist aber unschlagbar günstig)
Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Das Eigelb und Honig schaumig-cremig schlagen. Das Mischobst in kleine Stücke schneiden. Alles miteinander vermengen. Das Mehl über die Masse sieben, mit Zimt und Ingwer würzen und gut verrühren. Der Teig soll sehr zäh breiig sein, aber nicht krümelig. Verbindet er sich nicht ordentlich, einen Schuss Wasser zugeben.

Eine Kastenform ausfetten und entweder bemehlen oder mit Haferflocken ausstreuen. Den Teig einfüllen, in den vorgeheizten Backofen (E: 150-175° C, G: Stufe 1-2), mittlere Schiene schieben und 60-75 Minuten abbacken. Garprobe mit einem Holzspießchen machen.

Das fertige Brot herausnehmen, abkühlen lassen, in eine Aluminiumfolie einwickeln oder in eine Tüte stecken. So hält sich das Früchtebrot durchaus eine Woche, ist aber auch prima einzufrieren.

Pillepoppenpastete

Dieses Rezept ist nicht ganz einfach in der Zubereitung, aber allen Zweiflern sei gesagt: Die Arbeit lohnt sich! Unbedingt auf die Saison achten (bei Vollmond am 1. April), gefrorene Pillepoppen büßen einen Großteil des Aromas ein. Wem die Dinger im Fachgeschäft zu teuer sind: wildes Sammeln im Wald ist streng verboten und wegen der meist fehlenden Fachkenntnis auch nicht empfehlenswert!
Zutaten für 6 Personen :
350g Mehl
1 TL Salz
225g Butter
3 Eier
450g Pillepoppen
1 Zwiebel
1 Prise Salz
2 TL Olivenoel
50g Cheddar (gerieben oder zerbröselt)
1/8 TL gemahlener Pfeffer
1/4 TL gemahlener Senfsamen
1 verquirltes Ei

Aus den Zutaten (350g Mehl, 1 TL Salz, 225g Butter, 3 Eier) einen Mürbeteig herstellen und ca. 1 Stunde kühlstellen. Danach mit zwei Dritteln des Teigs eine Springform mit 26 cm Ø auskleiden.
Die Pillepoppen kurz in kochendem Wasser blanchieren und schälen. Das ist aufgrund der Konsistenz etwas nervig, aber ein handelsüblicher Pillepoppenschäler tut wahre Wunder! Trockentupfen und entweder längs blättrig schneiden oder kleinhacken.

Zusammen mit der Zwiebel im Olivenoel andünsten und dann mit dem Käse und den Gewürzen vermengen.

Die Masse in die Form füllen. Aus dem restlichen Teig einen Deckel machen und auf die Pillepoppenmasse legen. Vorm Auflegen des Deckels die Ränder mit Ei bestreichen. Wer mag, kann aus dem restlichen Teig pillepoppenförmige Ornamente ausstechen und den Deckel damit verzieren, das Auge isst ja schließlich mit. Den Deckel dann mit Ei bestreichen und mit einer Gabel o. ä. mehrfach anstechen.

Die Pastete im vorgeheizten Ofen (200 °) ca. 25 bis 30 Minuten backen.

Man kann statt einer großen Pastete auch mehrere kleine Backen. Backzeit dann 15 bis 20 Min. Auch die Pastete ist prima auf Vorrat für den Markt zuzubereiten.

Ougenblik us alter Zît

Die Gruppe widmet sich der Darstellung von historischem Handwerk.
Brettchenweben, Spinnen, Nähen, Färben, Lederarbeiten, Gießen von Zinn und Silber

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